07.07.2022: Innovationsaktivitäten österreichischer Unternehmen im Zeitraum 2018-2020 rückläufig

Die Europäische Innovationserhebung (Community Innovation Survey, kurz CIS) wird in Österreich von der Statistik Austria durchgeführt und alle zwei Jahre veröffentlicht, die Daten beziehen sich jeweils auf drei Jahre (aktuell veröffentlicht am 7. Juli 2022).

Für den Zeitraum 2018-2020 ist zum ersten Mal seit der Erhebung für 2010-2012 die Zahl der Unternehmen, die Innovationsaktivitäten gesetzt haben, im Vergleich zum vorangegangenen Beobachtungszeitraum zurückgegangen: 2016-2018 gaben 62,6 % an, Innovationsaktivitäten gesetzt zu haben, 2018-2020 nur 60,0 %. Da der Beginn der Corona-bedingten Rezession in diesen Zeitraum fällt, ist diese auch der Hauptgrund für den Rückgang; 2020 sind auch die F&E-Ausgaben der heimischen Unternehmen deutlich zurückgegangen (vgl. Forschungs- und Technologiebericht 2022).

2021 haben die unternehmerischen F&E-Ausgaben wieder deutlich zugenommen, also ist es durchaus möglich, dass sich der jahrzehntelange Trend zunehmender Innovationsaktivitäten für den nächsten Beobachtungszeitraum 2020-2022 fortsetzt. Demgegenüber steht die derzeit unsichere Wirtschaftslage, eine weitere Rezession ist nicht auszuschließen. Ob sich die Innovationsaktivitäten über drei Jahre gerechnet wieder so rasch erholen werden wie nach der Finanzkrise ist unklar. Da Innovationsaktivitäten typischerweise prozyklisch getätigt werden, bleibt offen, ob der Spitzenwert von 62,6 % im Beobachtungszeitraum 2020-2022 übertroffen werden wird.

Links:

Pressemitteilung der Statistik Austria: https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/07/20220707CIS2020.pdf

Forschungs- und Technologiebericht 2022: https://pubshop.bmbwf.gv.at/index.php?rex_media_type=pubshop_download&rex_media_file=ftb_2022.pdf